1200 Wollquadrate gehäkeltZelt vor der Frechener Christuskirche leuchtet bunt

Lesezeit 2 Minuten
Die langen Bahnen breiteten die Frauen auf dem Boden im Brauweiler Gemeindezentrum aus, um sie zunächst zusammenzuheften.

Die langen Bahnen breiteten die Frauen auf dem Boden im Brauweiler Gemeindezentrum aus, um sie zunächst zusammenzuheften.

Frechen-Königsdorf – Mehr als 100 Beteiligte haben gestrickt und gehäkelt. Sie fertigten rund 1200 Quadrate aus Wolle in unterschiedlichsten Farben und Mustern an. Am Dienstag wurden sie zu einem großen Tipi zusammengefügt das nun – am Abend festlich beleuchtet – vor der Christuskirche an der Pfeilstraße in Königsdorf steht.

In der Nacht ist das vielfarbige Tipi beleuchtet.

In der Nacht ist das vielfarbige Tipi beleuchtet.

„Das Projekt bringt Menschen wieder zusammen“, erklärt Christoph Nötzel, Pfarrer in der evangelischen Christusgemeinde Brauweiler/Königsdorf. Er hatte es bereits vor etwa einem Jahr angestoßen.

Christoph Nötzel

Christoph Nötzel

„Während die Corona-Pandemie Menschen voneinander und von der Gemeinde trennt, wollen wir mit dem Tipi-Projekt ein Zeichen dagegen setzen“, berichtet er. „Individuell gestaltete Elemente fügen sich in einer großen Gemeinschaftsaktion zusammen zu etwas Neuem, Ganzen.“

An Bambusstangen befestigt

Bereits im vergangenen Winter und im Frühjahr hatten vor allem Frauen aus Königsdorf und Brauweiler die 15 mal 15 Zentimeter großen Wollquadrate gehäkelt oder gestrickt. Im Sommer wurden sie in den Kirchen der Christusgemeinde gesammelt, sortiert, farblich geordnet, in Zeltform ausgelegt und zu Bahnen verbunden. Diese Streifen fügte eine kleine Gruppe von Häklerinnen im Königsdorfer Gemeindehaus an der Pfeilstraße zusammen. Dort wurde das Zelt nun auf der Wiese vor der Kirche aufgebaut und das große Handarbeitswerk an Bambusstangen fixiert.

Die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck leitete die Gruppe an und baute das Zelt schließlich an der Christuskirche auf.

Die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck leitete die Gruppe an und baute das Zelt schließlich an der Christuskirche auf.

Den Aufbau leitete am Dienstag die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck aus Remscheid an, die das Projekt von Anfang an begleitet hatte. Sie ist Teil der „Urban Knitting“-Bewegung, einer Kunstform, bei der Gegenstände im öffentlichen Raum durch Strick- oder Häkelarbeiten verändert werden. Von ihr stammt die Ursprungsidee zu dem Tipi in Königsdorf, berichtet Pfarrer Nötzel. Sie hat solche Zelt-Projekte bereits in ganz Deutschland angeleitet und begleitet.

Die Teilnehmer zeigen stolz das Ergebnis ihrer Arbeit.

Die Teilnehmer zeigen stolz das Ergebnis ihrer Arbeit.

Zur Eröffnung sollen an dem Zelt vor der Christuskirche in Königsdorf an Heiligabend drei kurze Fackelgottesdienste mit weihnachtlichen Liedern und dem Posaunenchor der Christusgemeinde stattfinden. Sie beginnen um 16 Uhr, um 16.30 Uhr und um 17 Uhr.

Das könnte Sie auch interessieren:

Später soll das Zelt auch vor der Kirche in Brauweiler stehen. Das von innen beleuchtete Zelt solle zu einem „mobilen Wahrzeichen der Gemeinde“ werden, wünscht sich Pfarrer Nötzel.

Rundschau abonnieren