Gemeinsame SpielstätteStadt plant Stadion für Viktoria und Fortuna

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Heimspiel: Beim Derby zwischen Viktoria und Fortuna war der Sportpark Höhenberg 2012 ausverkauft, im Südstadion ist meist die Gästekurve voll.

Heimspiel: Beim Derby zwischen Viktoria und Fortuna war der Sportpark Höhenberg 2012 ausverkauft, im Südstadion ist meist die Gästekurve voll.

Köln – Die Stadt treibt den Neubau eines für die Dritte Fußball-Bundesliga geeigneten Stadions voran. Nach Informationen der Rundschau wird derzeit eine Vorlage für den Stadtrat erarbeitet. Der Vorschlag: Auf einem Gelände nahe der S-Bahn-Station in Stammheim soll die Arena gebaut werden. Vorgesehen ist eine Kapazität von 10 000 Zuschauern, wobei gegebenenfalls ein Ausbau auf 15 000 Plätze möglich sein soll. Anfang 2019 sollen sich die Rats-Ausschüsse mit den Plänen befassen.

Nötig wird der Neubau durch den möglichen Aufstieg von Viktoria Köln in die Dritte Liga. Derzeit führt der Verein die Regionalliga souverän an und muss am Saisonende dieses Mal keine Aufstiegsrunde absolvieren. „Für uns wäre der Standort sehr gut, denn unserer Geschäftsstelle am Clevischen Ring ist nur ein paar hundert Meter entfernt. Auch die Anbindung an Bahn und Autobahn ist dort hervorragend“, lobt Viktoria-Vizepräsident Holger Kirsch. Derzeit prüft das Bauamt die räumlichen Voraussetzungen für das Projekt in Stammheim.

Sportzentrum in Stammheim

Bei einem Aufstieg droht der Viktoria zunächst der Umzug ins Südstadion, der Heimspielstätte des ungeliebten Konkurrenten Fortuna Köln. Denn das eigene Stadion, der Sportpark Höhenberg, kann nicht auf Drittliga-Niveau ausgebaut werden. Derzeit versucht die Viktoria bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Möglichkeit für einen Teil-Umzug auszuloten. Spiele mit erhöhten Sicherheitsanforderungen sollen nach Wunsch der Clubführung im Südstadion ausgetragen werden, andere Spiele in Höhenberg. „Bei unseren Auftritten im DFB-Pokal hat sich gezeigt, dass auch hier große Spiele stattfinden können“, betont Kirsch, der selbst Architekt ist. Er weiß, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis in Stammheim ein neues Stadion steht.

Das Südstadion.

Das Südstadion.

Stammheim könnte sich in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Sport-Zentrum entwickeln, denn unmittelbar neben dem Stadion planen Kölner Haie und die Rollstuhlbasketballer der Rheinstars den Bau eines integrativen Sportparks mit Doppelhalle, zwei Eisflächen und Kapazität für 500 Zuschauer. Hierfür haben die Clubs eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, sie hoffen zudem auf Fördergelder.

Der mögliche Stadionstandort.

Der mögliche Stadionstandort.

Das neue Stadion soll nach Plänen der Verwaltung von der Sportstätten GmbH finanziert werden, die neben dem Rheinenergie-Stadion auch das Südstadion, den Sportpark Höhenberg und drei weitere Sportanlagen betreibt. Durch den Neubau könnten langfristig die hohen Unterhaltungskosten für Südstadion und Höhenberger Sportpark eingespart werden, diese Anlagen würden dann wohl an die Stadt zurückgegeben. Rund um das Südstadion soll sich ohnehin einiges tun – die Stadt will im Zuge der Planungen für das Neubaugebiet „Parkstadt Süd“ auch die Bezirkssportanlage der Fortuna überplanen.

Weggang aus geliebter Südstadt

Ein Stadionneubau in Stammheim wäre gleichbedeutend mit dem Weggang der Fortuna-Drittligamannschaft aus der geliebten Südstadt. Denn die eigenen Pläne des Vereins zum Ausbau des Südstadions – unter anderem war eine neue Tribüne vorgesehen – lassen sich aus Gründen des Lärmschutzes nicht realisieren. „Als Stadionmieter werden wir uns sicherlich konstruktiv zeigen und nicht als Totalverweigerer auftreten. Zunächst mal wollen wir die Pläne der Stadt für ein neues Stadion abwarten“, sagt der Fortuna-Vorsitzende Hanns-Jörg Westendorf der Rundschau. Denn ein modernes Stadion würde auch bessere Vermarktungsmöglichkeiten für den Verein bedeuten.

In die Umgestaltung des Sportparks Süd in Zollstock ist neben der Fortuna auch die Uni einbezogen. Ihren eigenen Sportplatz am Zülpicher Wall will die Uni in absehbarer Zeit bebauen, der Sportbetrieb soll sich dann in Abstimmung mit der Fortuna in Zollstock abspielen. Für die eigenen Jugendmannschaften benötigt Fortuna schon jetzt zusätzliche Plätze.

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