Neues Stück im Scala TheaterWie kommt Barbra Streisand nach Kölle?

Lesezeit 2 Minuten
Ralf Borgartz (l.) und Arne Hoffmann

Die Theaterchefs Ralf Borgartz (l.) und Arne Hoffmann

Mit „Jux un Dollerei“ will das Scala Theater in der nächsten Spielzeit auf den Spuren des Musicals „Hello Dolly“ wandeln.

Ein knauseriger Provinzgeschäftsmann engagiert eine Heiratsvermittlerin, um seine Nichte unter die Haube zu bringen – die allerdings schon eigene Pläne hat. Später entfleuchen alle Beteiligten in die nächstgrößere Stadt, um sich dort weiteren Irrungen und Wirrungen hinzugeben.

Dass „Jux un Dollerei“, das neue Stück des Scala Theaters (Premiere: 26. September) an Thornton Wilders Stück „The Matchmaker“ und das Musical „Hello Dolly“ erinnert, ist kein beileibe Zufall.

Der Verfilmung mit Barbra Streisand habe ihn zum Theater gebracht, erzählt Ralf Borgartz, der das Haus seit 2015 zusammen mit seinem Mann Arne Hoffmann leitet.

„Unser Ziel ist nicht höher, besser, weiter, uns geht es erst einmal darum, die Menschen zu unterhalten“, fasst Arne Hoffmann das gemeinsame Credo zusammen.

Und unterhalten lassen sich die Menschen gern bei den beiden: Bis Ende Juni ist das aktuelle Stück „Schäl Sick Story“ ausverkauft. „Wir spielen im Mai mehr Vorstellungen als im Dezember“, stellt Borgartz verwundert fest. Derzeit denke man darüber nach, noch Zusatzvorstellungen anzusetzen.

Mehr oder minder derbe Witze

Den wunderbar kruden Mix aus hanebüchener Handlung, kölschen Tön und mehr oder minder derben Witzen hat das Scala-Team perfektioniert. Darauf setzen sie auch bei „Jux und Dollerei“.

Musikalisch gebe es sehr viel im 3/4-Takt, aber auch „All by myself“ in einer kölschen Version oder „Tommi“ von AnnenMayKantereit. Und natürlich darf ein Song nicht fehlen: das berühmte Titelstück aus „Hello Dolly“.

In „Jux un Dollerei“ wird aus der Hauptfigur Dolly Levy die kölsche Dolores Rothschild. Den Nachnamen habe er bewusst gewählt: „Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass es in Zündorf – wo ein Teil der Handlung spielt – eine kleine jüdische Gemeinde gegeben hat“, erzählt Borgartz. Dies solle auch im Stück Niederschlag finden.

Das Wie ist noch offen. Denn: „Es ist noch nicht viel hier“, sagt Borgartz und zeigt auf seinen Laptop, um auf den Kopf zeigend zu ergänzen: „Aber fast alles hier!“ Und so fährt er jetzt am Wochenende erst einmal drei Tage allein in die Eifel. Das habe bislang immer gut geklappt, weiß Arne Hoffmann.

Pläne für Weihnachten

Neben Ideen für das übernächste und überübernächste Stück gibt es aber auch schon weitere konkrete Pläne für die kommende Spielzeit: Borgartz erfüllt sich den langgehegten Wunsch, ein Weihnachtskonzert auf die Bühne zu bringen. Vom 18. bis 22. Dezember singt das komplette Ensemble dann zusammen mit dem Orchester Helmut Blödgen. 

Rundschau abonnieren